Whitepaper zur Digitalisierung der Rechtsbranche zeigt Handlungsbedarf für Anwälte auf
In einer Umfrage haben die Rechtsinformationsexperten von LexisNexis die Einstellung der Österreicherinnen und Österreicher gegenüber den sogenannten „Roboter-Anwälten“ erhoben. Das Ergebnis ist ein Weckruf für Juristen: Fast 70% der Bevölkerung sind heute offen für automatisierte Rechtsberatung – und das Angebot ist bereits vorhanden. Die Digitalisierung hat begonnen, juristische Geschäftsfelder zu verändern, wobei die Legal Tech-Anbieter vorerst vor allem in das Geschäft der kleineren Kanzleien drängen. Langfristig werden Anwälte auch in Österreich nicht ohne Legal Tech auskommen, um in puncto Effizienz, Schnelligkeit und Preis konkurrieren zu können.
Wie sehr hat der internationale Hype rund um Legal Technologie – kurz Legal Tech – Österreich bereits erreicht und was heißt das für heimische Juristen? Für ihr eben erschienenes Whitepaper zum Stand der „Digitalisierung der Rechtsbranche“ haben die Rechtsinformationsexperten von LexisNexis nicht nur unterschiedlichste automatisierte Anwendungen und deren Auswirkungen auf die österreichische Rechtsbranche untersucht. Mit einer repräsentativen Umfrage wurde auch deren Akzeptanz in der Bevölkerung erfasst. Diese ergab, dass sich 68% vorstellen können, anstelle eines Anwalts eine Rechtsberatung zu nutzen, die anhand ihrer Eingaben online generiert wird – von der Erstellung von Online-Verträgen bis hin zur Recherche, um sich in außergerichtlichen Angelegenheiten selbst zu vertreten. Nur 34% der Frauen gaben an, dass die computergenerierte Rechtsberatung für sie noch keine Alternative zum Anwalt ist, während nur 24% der Männer gar nicht auf Legal Tech vertrauen.
„Zunehmend fassen Dienstleister Fuß, die sich auf einzelne anwaltliche Tätigkeiten konzentrieren und diese als automatisierte Services anbieten, wie z.B. die Online-Erstellung juristischer Dokumente oder die Erstinformation in verschiedenen Fragen aus dem Zivilrecht“, beschreibt LexisNexis CEO Alberto Sanz de Lama die Entwicklung. Da viele der Anwaltskanzleien mit ein bis drei Partnern – immerhin 86% aller österreichischen Kanzleien – wirtschaftlich von derartigen Leistungen abhängen, sei ihr Handlungsbedarf aktuell besonders hoch.
Legal Tech im Realitycheck
Das Whitepaper befasst sich mit acht unterschiedlichen Legal Tech-Themen – von den Roboter-Anwälten über Big Data Analytics, Dokumenten-Analyse und -Erstellung, automatisierten Rechtsbeistand, neue Vertriebs- und Abrechnungskonzepte bis hin zur intelligenten Rechtsrecherche. Als Informationsdienstleister steht LexisNexis hier an vorderster Front in der Entwicklung von Recherchelösungen, die Juristen schon echte Antworten anstelle von Ergebnislisten liefern.
„Die automatisierten Dienstleistungen sind rund um die Uhr bequem von zu Hause aus abrufbar, außerdem haben Legal Tech-Anbieter ganz andere Möglichkeiten der Effizienzsteigerung und Preisgestaltung. Anwälte, die hier in Zukunft mithalten wollen, müssen sich daher ebenfalls bei Legal Tech bedienen, um effizienter, schneller und dennoch qualitativ hochwertig arbeiten zu können“, so Alberto Sanz de Lama, und er verweist auf Lösungen wie die intelligente Rechtsrecherche, die Juristen in ihrem Arbeitsalltag einen Vorsprung verschaffen. Druck komme auch aufgrund der wachsenden Komplexität – im Durchschnitt startet alle 3 Tage ein neues Gesetzesvorhaben – und des enormen Wettbewerbs in der Rechtsbranche. So hat sich in den vergangenen 30 Jahren die Anzahl der Kanzleien in Österreich verdreifacht. Alberto Sanz de Lama: „Wir sehen, dass nicht nur die Legal Tech-Unternehmen smarte Angebote und Geschäftsstrategien haben. International gibt es immer mehr Juristen, die nicht nur selbst erfolgreich Legal Tech einsetzen, sondern mit kreativen Geschäftsideen punkten.“
Mehr Details zur Umfrage, zu den unterschiedlichen Legal Tech-Geschäftsmodellen und zu den Gegenstrategien der Anwaltsbranche finden Sie im LexisNexis Whitepaper „Digitalisierung der Rechtsbranche“.