Rückblick zur LexCon-Roadshow: LexisNexis tourte durch Österreich und ermöglichte einen ersten Blick auf Lexis+ AI, den AI Assistenten für die Rechts- und Steuerbranche.
Bei Veranstaltungen in Wien, Innsbruck, Linz und Graz versammelte sich das Who-is-Who der Rechts- und Steuerbranche, um einen Blick auf Lexis+ AI zu werfen und um eine Podiumsdiskussion über Potenziale, Herausforderungen und Erwartungen an den Einsatz von AI in der Rechts- und Steuerbranche zu verfolgen. Es diskutierten
- Susanne Mortimore (CEO LexisNexis Österreich),
- Andreas Geyrecker (Director Product Management LexisNexis Österreich),
- Kathrin Hagenauer (Director Content LexisNexis Österreich),
und für den Blickwinkel der Praxis sorgten
- Dr. Alexander Scheuwimmer (Präsident des Österreichischen Juristenverbandes und Anwalt bei TAIYO Legal),
- Dr. Karl Stückler (Steuerberater und Partner bei BDO),
- Dr. Alexander Hiersche, Anwalt und Partner bei der Kanzlei Haslinger Nagele,
- Dr. Georg Huber, Anwalt und Partner bei GPK Rechtsanwälte,
- sowie Frau Mag.a Birgitta Winkler, Vorsitzende des Arbeitskreis IT und Digitalisierung der ÖRAK und Rechtsanwältin und Partnerin bei EQ Law.
Hier finden Sie Fotogalerien der Veranstaltungen: Wien, Innsbruck, Graz, Linz
Zu Beginn stellte Andreas Geyrecker das neue Produkt Lexis+ AI vor, einen AI-Assistenten für Jurist:innen und Steuerberater:innen. Lexis+ AI soll im Winter in Österreich erhältlich sein und bietet vier Schlüsselfunktionen: Intelligentes Chatten zur Beantwortung von Fragen im Dialog, Erstellen von Entwürfen für juristische Argumente, Schreiben, E-Mails, Klauseln und Memos, Zusammenfassen von Entscheidungen sowie die Analyse eigener Dokumente. In der anschließenden Diskussion wurden Erwartungen und Bedenken rund um den Einsatz von AI im Recht thematisiert.
Dr. Alexander Hiersche, Anwalt und Partner bei der Kanzlei Haslinger Nagele: „AI ist gekommen, um zu bleiben, sie wird Rechtsberater:innen aber nicht ersetzen. Sie bietet die Chance, unsere Arbeit besser und effizienter zu machen. Die Letztkontrolle und -verantwortung für die Arbeitsergebnisse wird und muss jedoch beim Menschen liegen. Zentral wird sein, dass sich Jurist:innen Anwendungskompetenzen aneignen, etwa das zielgerichtete Prompten. Gleichzeitig muss das juristische Grundlagenwissen weiter gelehrt, gelernt und angewandt werden.“
Kathrin Hagenauer erklärte, dass man für die Qualitätssicherung der AI-Outputs auch einen wissenschaftlichen Ansatz verfolge und dabei mit dem WU Legal Tech Center zusammenarbeite. Das Ziel sei, verlässliche Antworten und Inhalte zu liefern, um Jurist:innen bestmöglich zu unterstützen. Zudem wurde erwähnt, dass LexisNexis mit der Stanford Universität kooperiert, um einheitliche Qualitätsstandards und Messkriterien für rechtliche KI zu erarbeiten. Susanne Mortimore betonte die Bedeutung von Transparenz und Offenheit und erklärte, dass LexisNexis bereits interne Richtlinien dafür habe.
Dr. Georg Huber, Partner bei GPK Rechtsanwälte, schilderte seine Sicht als Rechtsanwalt: „Die Frage, ob Ai eine Bedrohung oder Chance ist, stellt sich nicht – wer nicht mitgeht, wird irgendwann weg sein. Ich muss dabei auch nicht verstehen, wie der Motor funktioniert – aber ich muss mich darauf verlassen können, dass die Ergebnisse passen. Wenn die Ergebnisse verlässlich sind, dann wird der Effizienzgewinn durch AI dazu führen, dass Arbeiten weniger Zeit in Anspruch nehmen, und ich glaube, das Prinzip der Stundensätze wird man zugunsten anderer Modelle wie „value pricing“ überdenken müssen.“
Frau Mag.a Birgitta Winkler, Vorsitzende des Arbeitskreis IT und Digitalisierung der ÖRAK und Rechtsanwältin und Partnerin bei EQ Law: „Ich führe meine Kanzlei schon zu 95% digital, nutze zum Beispiel Lexis 360. AI wird die Arbeit verändern und standardisierbare Abläufe wie zB die Recherche erleichtern und viel Zeit sparen. Voraussetzung ist, dass Inhalte wirklich verlässlich sind.“
Die Mehrheit der Anwesenden zeigte sich optimistisch, dass AI die Arbeit von Jurist:innen und Steuerexpert:innen sinnvoll unterstützen und Routineaufgaben übernehmen kann, sodass mehr Raum für kreative, strategische und beratende Tätigkeiten bleibt. Laut einer anderen Studie möchten in den nächsten fünf Jahren 90% der Kanzleien und Unternehmensjurist:innen in den USA ihre Ausgaben für Generative KI erhöhen. Eine Large Law LexisNexis Commercial Preview Umfrage in den USA im November 2023 ergab, dass Jurist:innen bis zu 5 Stunden pro Woche durch die Nutzung von Lexis+ AI für Rechtsrecherchen und Zusammenfassungen sparen.
Im Anschluss an die Diskussion gab es eine Live-Demo, in der konkrete Anwendungsfälle der österreichischen Umsetzung von Lexis+ AI vorgestellt wurden. Die Besucher:innen hatten die Möglichkeit, das Tool auszuprobieren und Fragen an die LexisNexis-Expert:innen zu stellen. Weitere Infos zu Lexis+ AI finden Sie unter www.lexisplusai.at.
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