Welche Zukunftsentwicklungen die Menschen im Rechtsbereich in Österreich dieses Jahr wirklich bewegen, zeigt das aktuelle „Legal Tech Barometer 2022“, das in Folge einer Umfrage von LexisNexis mit Future-Law und Contracts on Fabasoft PROCECO präsentiert wurde. Getreu dem diesjährigen Umfragemotto „Face the Challenge“, ließen es sich all jene, die sich den Zukunftsherausforderungen der Rechtsbranche stellen wollen, auch nicht nehmen, bei der gut besuchten Ergebnispräsentation in Wien live dabei zu sein und sich mit Branchenkolleg:innen auszutauschen.
„Das Barometer schlägt klar Richtung Digitalisierung aus“, zieht Sophie Martinetz, Future-Law-Gründerin und Managing Partnerin, Bilanz. „Mehr als 70 % aller Befragten gaben an, dass die Coronapandemie der Rechtsbranche tatsächlich einen Digitalisierungsschub verpasst habe – Stichwort: ‚Digitalisierungskatalysator‘.“ In den meisten Fällen erforderte die Strategie des Unternehmens eine Anpassung (über 50 %), war die Rechtsabteilung oder Kanzlei schlicht ineffizient geworden, oder es kam zu einer Zwangsdigitalisierung (je rd. 35 %). Bei den Rechtsabteilungen zeigte sich außerdem, dass rechtliche Risiken ohne digitale Unterstützung in Zukunft kaum noch beherrschbar sein werden bzw. wird bei gekürztem Budget gleichzeitig ein zunehmend höherer Beitrag zum Unternehmenserfolg eingefordert.
Aktuelle Entwicklungen & Risiken
Doch wie stark ist digitales Arbeiten tatsächlich bereits in der österreichischen Rechtsbranche verankert, und wo steckt das größte Optimierungspotenzial? Legal Tech kommt vor allem bei der Dokumentenverwaltung, der juristischen Recherche bzw. Legal Intelligence, im Wissensmanagement und bei der Verrechnung und Erstellung von Vorlagen zum Einsatz. „Echte Digitalisierung macht die Arbeit der Jurist:innen nicht nur schneller, sondern auch qualitativ besser, führt also zu inhaltlich besseren Antworten. Der Hebel der Rechtsbranche ist Legal Intelligence: vorausdenkende Suchalgorithmen erkennen Analogien und finden in der Literatur für Sie zusätzliche Argumente. Sie erkennen und warnen vor anstehenden Gesetzesänderungen oder weisen auf überraschende rechtliche Zusammenhänge hin“, so LexisNexis CEO Susanne Mortimore.
Mehr als die Hälfte der Rechtsabteilungen und Kanzleien setzen mittlerweile auf digitales Vertragsmanagement: Darunter rund 20 % auf eine Cloud-Software und etwa 33 % zumindest auf eine On-premises-Version. 40 % der Befragten legen für die kommenden zwölf Monate einen klaren Schwerpunkt auf die Einführung einer smarten Solution im Betrieb. Damit hat die digitale Vertragsverwaltung oberste Priorität bei den Teilneher:innen. Die größten Vorteile erwarten sich die Jurist:innen vom schnellen Finden von Dokumenten im Archiv (74 %), der Verwendung von Vorlagen (59 %), der Transparenz durch Versionierung und Historie (50 %), dem automatisierten Fristenmanagement (49 %) sowie den nachvollziehbaren Prüf-, Genehmigungs- und Freigabeprozessen (47 %).
Chancen & Trends
Als Hauptgrund für Widerstand gegen neue Technologien entpuppen sich einmal mehr organisatorische Fragen. Sei es das Fehlen einer Technologiestrategie oder Schwierigkeiten bei der Änderung von Arbeitsabläufen (je rd. 60 %), Mangelndes Wissen über vorhandene Technologien oder ein (vermeintlich) hinkender Kosten-Nutzen-Vergleich (je rd. die Hälfte), das Fehlen von adäquatem Personal und Kompetenz bzw. geeigneter Change-Management-Prozesse (je über 40 %). „Es zeigt sich erneut: Digitalisierung ist kein IT-, sondern ein Strategiethema“, so Sophie Martinetz.
Gerne senden wir Ihnen die Detailergebnisse der Umfrage zu. Kontakt: marketing@lexisnexis.at